Anfang August hatte ich dieses Jahr die Ehre mit ein paar anderen Delegierten der Foundation University aus meinem ehemaligen Studiengang Broadcast Communication nach Cebu zu reisen. Der Anlass war das jährlich stattfindene Event Cinemarehiyon - ein Filmfestival für regionale Filme von außerhalb der Hauptstadt Manila. In Manila gibt es bereits viele bekannte Produktionen und Filmemacher und da sich die Industrie dort konzentriert, ist die Idee von Cinemarehiyon auch den anderen Regionen eine Plattform für Vorführungen und Austausch zu bieten.

Aus Dumaguete wurden vier Filme gezeigt, alle von ehemaligen "BroadCom" Studenten und darunter auch mein Kurzfilm "Pukot" - gedreht im Januar 2014 in und um Tambobo Bay (Link zum Film weiter unten).

Uns erwartete in Cebu ein reiches Programm, zur Eröffnung wurde ein restaurierter Klassiker aus den 60ern mit dem Titel "Badlis sa Kinabuhi"gezeigt - zu der Zeit als die Bisayan Filmindustrie blühte und große Erfolge in lokalen Kinos hatte. Die mittlerweile betagte Hautdarstellerin Gloria Sevilla war persönlich anwesend.

Mit um die 70 Kurzfilmen und mehreren Langfilmen verbachten wir über die vier Tage geschätzte 20 Stunden vor verschiedenen Leinwänden in Kinos und einer Filmakademie in Cebu. Langwilig wurde es aber nie, die Filme waren quer durch alle Genres von Horror über Experimentell und von amateurlevel zu professionell. Hier ist der offizielle Trailer zum Festival mit Ausschnitten aus allen beteiligten Filmen:

Besonders beeindruckend war der Dokumentarfilm "Nick und Chai" - der ein Ehepaar in Leyte begleitet, dass bei dem Supertyphoon Yolanda vor zwei Jahren dreizehn Familienmitglieder verloren hat - darunter all ihre vier kleinen Kinder. Der Film zeigt, wie sie mit der Situation zurechtkommen und schafft es dabei neben dem Schmerz auch die schönen Momente und viel Lebensfreude und Hoffnung zu zeigen.

Neben dem Filmeschauen gab es jede Menge Abendprgramm, Austausch mit anderen Filmemachern und schon die Einladung zum nächsten Festival diesen Monat. Auch eine Cebu-Sightseeing-Tour war Teil des Programms. Sie führte uns zu den typischen Zielen wie Magellan's Cross, Kirchen, Museen und dem angeblich ersten Chinesischen Haus.

Seit dem weiß ich, dass früher zu Zeit der Spanier eine echte Eisenbahnlinie in Cebu gab und es sich definitiv lohnt nach "Tops" zu gehen, einem Platz von dem mal die ganze Stadt zu Reggae-Livemusik überblicken kann. Und dass es auch hier einen Mercedesstern gibt ;)

in und um Cebu City
in und um Cebu City
in und um Cebu City
in und um Cebu City
in und um Cebu City
in und um Cebu City
in und um Cebu City
in und um Cebu City
in und um Cebu City
in und um Cebu City

in und um Cebu City

Am Abschlussabend wurde ein Film gezeigt, an dem der philippinische Filmemacher Kidlat Tahimik (oben im Bild mit seiner "Native Camera") über 30 Jahre lang -mit verschiedensten Medien und zum Schluss mit iPhone- gedreht hat.

Es wurde viel daüber diskutiert, was regionaler Film bedeutet und wie dies zu definieren ist. Dabei fühlte ich mich als einzigster non-filipino director ein bisschen unwohl, ich weiß dass auch über mein Film im Vorfeld viel diskutiert wurde. Es wurde aber letztendlich beschlossen ihn im Programm mit aufzunehmen.

Ich fühlte mich neben unwohl daher auch irgendwo geehrt und es gab keine befürchteten bösen Blicke oder kritische Fragen sondern positives Feedback. Letztendlich handelte es sich ja auch nicht um einen Wettbewerb sondern um gegenseitiges Wertschätzen, Vernetzen und Inspirieren - und diese Ziele wurden auf jedenfall erreicht.

Filmfestival Cinemarehiyon

Ansonsten bin ich seit auch schonwieder zwei Monaten hier in Dumaguete und über Wochenende meistens in Tambobo Bay. Ich mache hier und da bei einem Projekt der Uni mit und brüte viele Ideen aus.

Für alle, die meinen Kurzfilm Pukot noch nicht gesehen haben oder ihn nochmal gerne sehen möchten, gibt es diesen Link, das Passwort lautet ebenfalls "pukot":

https://vimeo.com/131762993

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